Betrifft: Waffenlobby

Derzeit rauscht es mächtig im digitalen Blätterwald und den sozialen Netzwerken.

„Waffenlobby macht sich für FDP stark“ empört sich z. B. die „Süddeutsche Zeitung„.

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Auch auf twitter, Facebook & Co. funken Grün-Funktionäre und -Sympathisanten (natürlich nachhaltig und CO2-neutral) über diesen schier unglaublichen Vorgang.

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Die Mädels und Jungs lesen „Waffenlobby“, schon wird der Restverstand ausgeschaltet und automatisch in den Pawlow-Modus übergegangen. Was dann als Kommentar oder tweet abgesendet wird, ist in der Regel noch phrasenhafter, als die üblichen Worthülsen, die man absondert. Schlaumeier ohne Hintergrundwissen beeindrucken damit aber andere Schlaumeier mit noch weniger Sachkenntnis und am Ende wird die Flachzange mit der größten Klappe und dem niedrigsten Kenntnisstand am meisten zitiert.

Kann man nicht ändern, ist nun mal so.

Dennoch sollte man wenigstens versuchen, diesen Leuten und interessierten Bürgern oder Journalisten die „deutsche Waffenlobby“ zu erklären.

Vorab: Es gibt gar keine „Waffenlobby“, jedenfalls nicht als homogenes Gebilde.

In Deutschland gibt es natürlich eine äußerst umsatzstarke und finanzkräftige Rüstungsindustrie. Das sind Konzerne, die Waffensysteme in großem Maßstab produzieren und exportieren. Und diese Rüstungskonzerne verfügen natürlich auch über entsprechenden Einfluss in Berlin, ihre Interessen werden durch die Rüstungslobby vertreten. Und auch die werten Damen und Herren von den „Grünen“ haben in ihrer Regierungszeit fleißig solche Exporte genehmigt.

Die Rüstungslobby hat aber rein gar nichts mit der „Waffenlobby“ zu tun, die im niedersächsischen Wahlkampf gerade der FDP vom politischen Gegner so genüsslich aufs Brot geschmiert wird.

Diese „Waffenlobby“ besteht aus – zum Teil miteinander vernetzten – Menschen, die die ideologisch motivierte Hetze und Diffamierungen, die regelrechte Hexenjagd gegen Waffenbesitzer nach „Erfurt“ und „Winnenden“ satt haben. Die es wagen, sich für ihr Interesse für die Jagd, den Schießsport oder das Waffensammeln politisch zu engagieren. Sei es durch aktive Mitarbeit in Parteien, durch Leserbriefe, Gespräche mit den Wahlkreisabgeordneten, als Forenbetreiber, durch private Weblogs wie „meinungsterror“ oder der Gründung von Vereinen wie pro-legal.

Die „Waffenlobby“, um die es geht, ist eine echte Bürgerbewegung. Die „Lobbyisten“, über die man sich im virtuellen Raum gerade mockiert hat, wechseln einem vielleicht gerade die Bremsen, ziehen den Weisheitszahn oder haben die Frühstücksbrötchen gebacken.

Kurzum, es ist jede gesellschaftliche Schicht, jede Berufsgruppe in der „Waffenlobby“ vertreten.

Die „Waffenlobby“ ist aber kein repräsentiver Schnitt unserer Gesellschaft. Waffenbesitz ist in Deutschland streng reglementiert. Ohne „Bedürfnis“, „Sachkunde“, „Zuverlässigkeit“ und „persönliche Eignug“ läuft nichts in punkto Erwerbserlaubnis. Und eine einmal erteilte Erwerbserlaubnis kann auch beim kleinsten Gesetzesverstoß schnell widerrufen werden. Dieses stets über jedem Schützen oder Jäger schwebende Damoklesschwert „Verlust der Zuverlässigkeit“ (und die damit einhergehenden Folgen) diszipliniert ungemein.

Somit hat man es mit einer Gruppe zu tun, die sich durch die besondere und behördlich überprüfte Rechtstreue ihrer Mitglieder auszeichnet. Kriminelle oder sonst auffällige Personen gehören nicht dazu. (Für die mitlesenden Haarspalter: Ausnahmen bestätigen die Regel)

Jede Partei, die noch einigermaßen der Lebenswirklichkeit und nicht Utopien verpflichtet ist, wird diese Wählergruppe umwerben. Jede Partei, die ihre politischen Aussagen und Programme wenigstens annähernd sachlich und durch Fakten unterfüttert begründen kann, wird diese Wählergruppe nicht diffamieren.

Die „Grünen“ zählen augenscheinlich nicht dazu.

5 Kommentare

  1. Danke für diese Klarstellung! Sie trifft exakt zu. Jetzt wird man in diesem Land also schon medial und politisch diffamiert, weil man sich für seine Bürgerrechte einsetzt?
    Diese Zeichen der Zeit machen mich sehr nachdenklich, hatten wir doch schon zweimal das äußerst zweifelhafte Vergnügen, in Diktaturen leben zu dürfen…
    Ich muss das nicht nochmal haben! Und deswegen werde ich auch weiterhin die Partei(en) supporten, die sich für die Stärkung von Bürgerrechten einsetzen. Und das wird aller Voraussicht nach nicht die Partei der GRÜNEN sein!

  2. Die SZ,eine Rot/Grüne Prawda,deutlicher geht es nicht mehr.Und diese Schreiberlinge die sich Reporter nennen,sollten ihre Hausaufgaben machen.
    Eigendlich sollte man den Presserat auf diese einseitige und diffamierende Berichterstattung hinweisen,

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