Erneut mussten zwei unbedarfte und gutmeinende Bürger lernen, dass deutsche Gesetze häufig zwar genau null Wirkung gegen Kriminelle zeigen, dafür aber rechtstreue Menschen zum „Dank“ für ihre Ehrlichkeit und Obrigkeitsgläubigtkeit kriminalisiert werden:
Der Mann aus dem Nordkreis Kusel erklärt, dass er den gefährlichen Gegenstand in seinem angemieteten Haus unter einer alten Werkbank gefunden hat. Sein Vermieter steht derweil am Haupteingang der Polizeiinspektion und meldet den diensthabenden Kollegen den Fund.
Die Polizisten verständigen den Kampfmittelräumdienst, der die Granate am frühen Nachmittag bereits abholt. So lange bleiben die Parkplätze am Polizeigebäude leer. Die beiden ungewöhnlichen „Lieferanten“ erhalten eine Strafanzeige weil sie verbotenerweise die Munition transportierten.
„Immerhin“ war es wenigstens eine möglicherweise scharfe Granate.
Bei den „MG-Patronen“ (siehe Foto oben) des zweiten Falles scheinen es sich, zumindest nach meiner Laienmeinung, eher um Manöverpatronen oder etwas in dieser Richtung zu handeln, die Polizeiexperten sind sich da aber selbst nicht so sicher:
Als der Kampfmittelräumdienst gerade mit der Granate in der speziellen Transportbox aus dem Hof gefahren war, kam „die nächste Finderin“ zum Haupteingang der Dienststelle. Sie lieferte eine Pralinen-Kiste mit einem Patronengurt und 100 Maschinen-Gewehr-Patronen.
Per Handy wurde der Kampfmittelräumdienst zurück gerufen und die nächste Strafanzeige aufgenommen. Auch diese Munition darf ohne entsprechende Erlaubnis nicht transportiert werden! Unklar ist allerdings noch, ob es sich nicht um Übungsmunition handelt, was auch die Rechtslage beeinflussen könnte.
Bleibt die Frage, auf welche Weise sich der nächste Bürger seiner Fundmunition entledigt. Bei der Polizei mit der Aussicht auf Post vom Staatsanwalt abgeben oder doch lieber im nächsten Weiher versenken, irgendwo verbuddeln oder in eine Mülltonne zwei Straßen weiter schmeißen?
Letztere sind zwar die eindeutig gefährlicheren und unverantwortlicheren Varianten, aber genau dazu animiert ein völlig weltfremdes und von Misstrauen und Paranoia geprägtes Waffengesetz die Bürger.
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(Foto: Polizeiinspektion Lauterecken)
Was lernt der geneigte Leser aus dieser Aktion? Fresse halten und wieder verbuddeln.
So leid es mir tut, aber das muss noch viel öfters passieren, bis der deutsche Michel mal merkt, wie er verarscht wird.
Mir tun die Finder im übrigen Leid.