Leider scheint es in der „alten Tante“ SPD zunehmend zum guten Ton zu gehören, dass in der „Arbeiterpartei“ alle, außer Arbeiter, den Sprung in die Parteispitze schaffen können.
Nicht nur Facharbeiter mit vielen Jahren Berufserfahrung, die im Job neben der Verantwortung für hohe Sachwerte auch die für Gesundheit und Leben von Kollegen bzw. Kunden tragen, dürften sich über Aussagen von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert verwundert die Augen reiben.
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert beharrt auf einer Reform des Waffenrechts und stellt den privaten Besitz von Schreckschusspistolen infrage. „Diese Reform ist überfällig, und ich glaube, wir sollten noch einmal ganz grundsätzlich werden. Mir hat noch niemand plausibel erklären können, zu welchem Zweck Zivilisten wie ich überhaupt Schreckschusspistolen benötigen“, sagte Kühnert der Rheinischen Post.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-01/spd-generalsekretaer-kevin-kuehnert-reform-waffenrecht-schreckschusspistole
Wohl gemerkt, der SPD-Generalsekretär redet hier nicht über erlaubnispflichtige, großkalibrige Faustfeuerwaffen. Es geht um in Deutschland seit ungefähr 100 Jahren frei erwerbbare Platzpatronenwaffen, mit denen man hauptsächlich einen lauten Knall erzeugen kann.
Das Interesse an diesen SRS-Waffen erwachte nicht, weil die Deutschen so „geil“ darauf sind, einen schweren Metallgegenstand mit sich durch die Gegend zu schleppen. Das Interesse an den SRS-Waffen erwachte wegen des Kontrollverlusts des Staates, der sich in den Tagen und Wochen nach der berüchtigten Kölner Silvesternacht 2015 offenbarte. Der Staat war nicht in der Lage, die Sicherheit von seinen Bürgern zu garantieren, die sich auf dieses Sicherheitsversprechen verlassen und eben keine persönlichen Schutzmaßnahmen getroffen hatten. 648 Frauen wurden damals in Köln Opfer eines sexuellen Übergriffs.
Kühnert warnte vor US-amerikanischen Debatten. „Der Freiheitsbegriff im Zusammenhang mit dem Recht, eine Waffe tragen zu dürfen, ist ein pervertierter Freiheitsbegriff. Die SPD wird dafür kämpfen, den Zugang zu Waffen zu erschweren, wo immer es der öffentlichen Sicherheit nutzt“, sagte Kühnert.
Zumindest bei den in Deutschland geführten US-Schusswaffendebatten ignoriert man gerne die Tatsache, dass Schusswaffenkriminalität auch in den USA zuerst ein Problem mit illegal besessenen Schusswaffen in Händen von Kriminellen ist. Wenn auch in ganz anderen Größenordnungen, so gilt für Deutschland wie auch die USA gleichermaßen, dass man nicht Gewaltkriminalität mit illegalen Schusswaffen dadurch verhindert, in dem man den Bürgern, die sich an Recht und Gesetz halten, den legalen Zugang selbst zu Schreckschusswaffen untersagt.
Für den SPD-Generalsekretär scheint sich das US-amerikanische Freiheitsverständnis aber ausschließlich darin zu manifestieren, dass Verbrecher dort illegal an Schusswaffen kommen. Gerade so, als ob das in Deutschland nicht möglich wäre und man dies ausgerechnet durchs Waffengesetz und eine starke Reglementierung von Platzpatronenwaffen verhindern könne. Möglicherweise möchte Herr Kühnert auch nur in bester deutscher Weltverbesserer-Traditon das amerikanische Problem der Schusswaffenkriminalität endlich in Deutschland lösen…
Kevin Kühnert spricht vielen Millionen rechtstreuen Bürgern das nötige Verantwortungsbewusstsein ab, selbst ein mäßig effektives Selbstverteidigungsinstrument wie eine SRS-Waffe zu besitzen und zu führen. Der Bürger soll wieder mal büßen, weil der Staat erneut einer Handvoll krimineller Subjekte die Herrschaft über einen Teil des öffentlichen Raums überlassen und schwerste Rechtsbrüche geduldet hat.
Die SPD sieht nur in noch mehr und noch schärferen Gesetzen zu Lasten der ohnehin rechtstreuen Bürger die einzige Lösung. Eine „Lösung“ für ein Problem, das genau darin besteht, weil der Staat die vielen bereits vorhandenen Gesetze nicht ansatzweise in der Lage ist, durchzusetzen. So eine SPD mit so einem der Lebenswirklichkeit entrückten Generalsekretär braucht kein Mensch.