Zum Selbstverständnis gebührenfinanzierter Qualitätsjournalisten im öffentlich-rechtlichen Staatsfernsehen gehört es, Skandale aufzudecken und Regelungsbedarf offen zu legen. Der Bürger muss schließlich um jeden Preis vor falsch deklarierten Bioeiern, fest eingebauten Akkus in Navigationsgeräten oder gar Internetseiten, die der richtigen Gesinnung widersprechende Informationen anbieten, geschützt werden.
Mindestens genau so wichtig erscheint der stete Kampf gegen den legalen, privaten Waffenbesitz und die damit einhergehende Agitation gegen das Sportschießen und die Jagd.
Beim Mitteldeutschen Rundfunk scheint man sich darauf zu spezialisieren, sächsische Schützenvereine aufzusuchen, dort ein Fehlverhalten zu provozieren und dann das Ganze als Skandalmeldung über den Äther zu schicken.
Bereits vor einem Jahr verbreitete man unter der Überschrift „Leichtfertiger Umgang mit Waffen“ einen pseudoinvestigativen Bericht. Am 28. Februar 2013 legt man nach, dieses Mal in der Sendung „Hier ab vier“.
„So leicht kommen Kinder an Waffen“ lautet die reißerische Überschrift.
Gezeigt wird ein 16-Jähriger, der in Begleitung eines Journalisten bei drei verschiedenen Schützenvereinen mit Kurzwaffen schießen darf. Nur in Begleitung eines Sorgeberechtigten oder einer entsprechenden, schriftlichen Einverständniserklärung hätte er nur mit kleinkalibrigen Waffen schießen dürfen, das sportliche Schießen mit einer großkalibrigen Kurzwaffe ist grundsätzlich erst ab 18 Jahren erlaubt.
Das Gesetz ist an dieser Stelle eindeutig und das offensichtliche Fehlverhalten der beteiligten Vereine bzw. deren Funktionspersonal soll hier auch nicht in Abrede gestellt werden.
Andererseits weiß man spätestens seit der ebenfalls vom MDR produzierten, oben genannten „Exakt“-Sendung, die vor knapp einem Jahr ausgestrahlt wurde, dass man es bei weitem nicht so „Exakt“ mit der Wahrheit und journalistischen Standards nahm, wie der Name vielleicht vermuten lässt.
Ohne die betroffenen Vereine gehört zu haben sollte man deshalb allem, was diesbezüglich vom MDR kommt, erst einmal äußerst skeptisch gegenüber stehen.
Doch zurück zum aktuellen Beitrag.
Zunächst einmal sollte man die Frage stellen, warum seitens des MDR unbedingt Schützenvereinen Verfehlungen hinsichtlich der Nichteinhaltung von Altersgrenzen nachgewiesen werden müssen, die zwar formaljuristisch zutreffen, aber einen anderen Aspekt gar nicht betrachten:
Dürfte man von „kritischen“ Journalisten nicht mal zur Abwechslung erwarten, dass sie vielleicht mal den Sinn und Zweck dieser willkürlich festgelegten Altersgrenzen hinterfragen? Wäre es nicht eher Aufgabe von Journalisten, sich von den verantwortlichen Politikern erklären zu lassen, warum deutsche Kinder und Jugendliche unreifer oder verantwortungsloser als die anderer Nationen sein sollen, bei denen es keine derartigen hohen Altersgrenzen für das Schießen mit Feuerwaffen gibt?
Ohne, dass dort Kinder und Jugendliche deshalb wild um sich schießen?
16-Jährige sollen hierzulande bald alt genug sein, um zur Wahl zu gehen und die politische Zukunft des Landes mit zu bestimmen. Alt genug, um sicher und verantwortungsbewusst Auto zu fahren. Alt genug für die Bundeswehr, um in fernen Ländern Leute mit anderen kulturellen oder religiösen Ansichten auf Geheiß deutscher Politiker tot zu schießen – aber zu jung und vertrauensunwürdig, um mit einer Feuerwaffe Löcher in Papierscheiben zu schießen?!?
Doch das interessiert niemand. Der Kampfauftrag lautet Stimmung zu machen gegen Schützenvereine und dieser Auftrag wird erfüllt.
Das beginnt schon mit der gewählten Überschrift. Hat man den Beitrag gesehen, wäre „So leicht kommt ein Jugendlicher an Waffen“ ein zwar ebenfalls reißerischer, aber immerhin mit dem Inhalt halbwegs korrespondierender Titel.
Statt dessen wird aus dem 16-jährigen Kampfsport-Zehntklässler, der mindestens so groß ist wie sein Vater, ein „Kind“.
Üblicherweise spricht man bei Personen mit vollendetem 14. Lebensjahr nicht mehr von Kindern, sondern von Jugendlichen. Aber „Kind“ bzw. gleich die Mehrzahl davon klingt natürlich noch einen Tick skandalöser, ganz speziell im Kontext mit „Waffen“.
Letztendlich entlarvt sich der Bericht aber durch den gesprochenen Kommentar und offenbart das volkserzieherische Ansinnen der Macher.
Ab Zeitmarker 1:40 heißt es:
„… Insgesamt feuert er 50 Schuss Munition ab. Ein zweifelhaftes Freizeitvergnügen, dass so eigentlich gar nicht hätte stattfinden dürfen.“
Damit ist klar, dass es einzig und allein darum geht, Schießsporttreibende und ihre Vereine zu diffamieren und regelrecht zu kriminalisieren.
Wenn es tatsächlich ein zweifelhaftes Freizeitvergnügen gibt, dann wohl der freiwillige Konsum von „Hier ab vier“-Sendungen.
Auf die „Aufdeckung“ von „Skandalen“, die es ohne die kreativen Fernsehmacher mit ihren versteckten Kameras und gecasteten Lockvögeln gar nicht gäbe, kann man wohl wirklich getrost verzichten.
Nachtrag 1. März 2013:
Die Überschrift zum Video wurde vom Bildzeitungsniveau „So leicht kommen Kinder an Waffen“ auf „Schießplatzbetreiber lassen Minderjährige unbeaufsichtigt scharf schießen“ geändert. Immerhin ein kleiner Schritt Richtung Versachlichung des Themas.
Nachtrag 2. März 2013:
Auch der Sächsische Schützenbund hat sofort reagiert und per 1. März eine sehr interessante Stellungnahme veröffentlicht.
Auszug:
01.03.2013, SSB- Am gestrigen Tag strahlte der MDR in seiner Sendung „Hier ab 4“ einen Beitrag aus, in welches es um das Schießen von Gästen bei Schützenvereinen ging. Exemplarisch wurden 3 Vereine mit versteckter Kamera besucht, wobei einer der Gäste erst 16 Jahre alt war. In einem Fall wurde dem Jugendlichen Zugang zu einer großkalibrigen Kurzwaffe gewährt, in den zwei anderen Fällen wurde KK genutzt. Leider war trotz dem vorsätzlichen Täuschungsversuch lediglich in einem Fall ein fragwürdiger Sachverhalt gegeben (GK erst ab 18 Jahre). In den beiden anderen dargestellten Fällen wurde für den 16- Jährigen eine Einverständniserklärung der Sorgeberechtigten gefordert, die der gesetzlichen Grundlage entbehrt. Übereinstimmend zitieren diverse Kommentierungen des § 27 WaffG, dass die Obhutspflicht bei Jugendlichen, die mindestens 16 Jahre alt sind, entfällt. Somit kann ein Jugendlicher ab 16 Jahre ohne Einverständnis der Sorgeberechtigten auf einem Schießstand KK- Sportwaffen unter Aufsicht benutzen.
Damit fällt der herbeiprovozierte „Skandal“ noch mickriger aus, als er ohnehin schon war.
Mindestens genau so interessant und die Bestätigung für die angezweifelte Seriosität:
Neben dieser gesetzlichen Regelung, die falsch dargestellt wurde, waren weitere Falschdarstellungen oder auch das vorsätzliche Weglassen prägend für den MDR- Beitrag. Beispielsweise wurde versucht, mehr als 3 Vereine zu täuschen, und nicht wie dargestellt, nur 3 ausgewählt. Dem Sächsischen Schützenbund ist mindestens ein weiterer Verein bekannt, bei dem der Reporter mit seiner jugendlichen Begleitperson ohne Vorlage des Personalausweises gescheitert ist.
Wenn dem so ist, dann wurde der Zuschauer durch den MDR-Beitrag absichtlich getäuscht. Oder man muss die Sendung in „Hier ab ungefähr um drei“ umbenennen, da man offensichtlich nicht weiter zählen kann.
Man sollte diesen Kommentar getrost an den MDR und alle anderen „aufklärerischen“ Sender verschicken.
Ich denke bei solcher Art Berichterstattung immer
an den gottlob gestorbenen zweiten Deutschen Staat
oder, noch schlimmer, an die hörige Presse des 1000jährigen Reiches.
Obwohl die ganze Welt wegen der Medien glaubt, in Großbritannien wären Waffen verboten, besitzen in England und Wales 3000 KINDER ab 8 Jahren eine Lizenz für Schrotwaffen.
Mit so einer Schrotwaffe werden weltweit internationale und olympische Wettkämpfe im Trap/Skeet ausgetragen. In England können die Wettkämpfer ab 8 Jahren trainieren, in Deutschland erst ab 16.
Mit so einer Schrotwaffe geht es auf die Treibjagd. In England dürfen an dieser Gesellschaftsjagd auch Jugendliche teilnehmen. In Deutschland darf man das erst ab 18.
Mit einer solchen Waffe fand auch 2010 in Cumbria (UK) der dortige letzte Amoklauf statt, der aber laut Piers Morgan nicht zählt, weil er nicht an einer Schule stattfand.
Waffen sind Geräte zur Jagd, Sport, Spiel, Angriff und Verteidigung. Sie werden in Deutschland und weltweit von legalen Besitzern täglich mehrfachst zur Jagd, Sport, Spiel und Verteidigung eingesetzt. Der Armee und die Kriminellen nutzen sie täglich für Angriffe, jedoch nicht die legalen Besitzer. Auch wenn die Medien uns das einreden wollen: die Statistik beweist meine Aussagen.
Karl-Eduard von Schnitzler „aka „Sudel Ede“ wäre stolz auf seine Nachfolger in den Mainstreammedien wie sie den Kampfauftrag erfüllen. Henryk Broder bezeichnete dieses Journalisten-Klientel in einem Artikel der „WELT“ zu Recht als „Linksreaktionäres Gutmenschenpack“
Det is bestimmt een Gesinnungsgenosse vom Genossen Grafe 😉
1.3.13
Es wäre doch mal interessant, an wie viele Türen diese MDR-Krawalleure geklopft haben, um wenigstens 3 Vereine präsentieren zu können, denen man im Beitrag Verfehlungen nachweisen konnte. Wo sind Ross und Reiter solcher Beiträge, zumal sich der MDR selbst immer als politisch korrekt bezeichnet? Vielleicht trauen sich die Macher mal aus ihrer Deckung? Schließlich bekommen sie auch meinen „öffentlichen“ Rundfunk- und Fernsehbeitrag, um solchen Schund zu produzieren!
MDR?
Aktuelle Kamera?
Der schwarze Kanal?
Noch etwa 60% der MDR-Mitarbeiter sind Genossen, die bereits 1988 beim Fernsehen der DDR Mitarbeiter waren.
Die 00:00-Uhr-Regelung für Staatsbedienstete betraf natürlich auch das DDR-Propagandaministerium mit seinem kommunistischen Staatsrundfunk.
Genauso wie im Staats- u. Beamtenapparat sind die Kommunisten von damals natürlich auch heute noch beim Fernsehen in Amt und Würde. Wer daran zweifelt ist -na was wohl?- ein Trottel.
und man sollte die fragen auch mal umdrehen … 1. was will der mdr eigentlich? schlagzeilen um jeden preis – ? – in dem man einen jugendlichen dazu anstiftet mit großkalibrigen waffen zu schiessen? in meinen augen eine vorsätzliche und beabsichtigte verletzung des waffengesetzes, aber durch den journalisten!… 2. was will der vater? er hat, so die aussage zu beginn des beitrages, den aufnahmen zugestimmt … im nachhinein und mit kenntnis, dass es von seiten der schiessstandbetreiber auch fehler gemacht werden könnten dann aber der aufschrei wie können „die“ nur? also das ist in meinen augen sowas von falsch…
[…] von Meinungsterror schreibt Folgendes dazu: LINK About these ads var wpcom_adclk_hovering = false; var wpcom_adclk_recorded = false; var […]
Leider wieder Zündstoff für die Journaille geliefert, da wird es dann auch unwichtig, dass vielleicht
997 andere Stände sich richtig verhalten haben.
Das dem jungen Mann- pardon Kind – dann aber falsche Fakten in den Mund gelegt werden, wie „… das so eine Waffe einen Menschen töten kann“ überrascht mich dann doch, beim immer so seriös und Fakten orientierten MDR.
Werte MDR Journalisten es ist immer der Mensch der etwas (mitunter böses)tut und nicht der Gegenstand. Den Beitrag hat auch nicht eure Kamera gemacht, sondern ihr habt ihn mit Hilfe der Kamera gemacht.
Letztendlich möchte ich noch für den „Mainstream“ anmerken, ein Kampsportler kann auch
töten, sogar ohne Hilfsmittel, schon mal nachgedacht, was da für Zeitbomben ticken.
@Andreas Klaus
Die meisten Kampfsportler sind nicht gefährlicher als irgendwelche anderen Leute auch. Im Kampfsport wird man gezielt darauf trainiert seinen Gegenüber eben nicht zu töten sondern nur leichte, nicht bleibende Verletzungen zu erzeugen und das ganze möglichst brutal aussehen zu lassen. Kampfsportler können waffenlos noch schlechter töten als absolut untrainierte Leute.
@uffhednar
Du betonst es selbst: „die meisten“, wobei es sich
mehr auf das Wollen und nicht auf das Können bezieht, was auch das normalste der Welt ist.
Im Schießsport wird im Übrigen auch trainiert ,nicht nur um hohe Ringzahlen zu erreichen sondern auch niemanden zu verletzen oder zu Schaden kommen zu lassen.
Was ist hier eigentlich zweifelhaft? Die Sendung „Hier ab vier“ oder der Umgang mit Schusswaffen (in Deutschland)? – Für letzteres gibt es in Deutschland eindeutige Gesetze und Vorschriften, welche zugegebenermaßen in der Diskussion stehen, auch auf Grund von diversrsen Vorkommnissen in den USA. Wir sind aber nicht die USA!
Und die Sendung „Hier ab vier“ hat sicherlich im Repertoire der letzten drei Monate gekramt, um jetzt mal wieder das Programm (sinnvoll?) zu füllen.
Welcher Gedanke mir zu dem Beitrag kommt,ist folgender:
Was hat man den Standaufsichten gesagt um den Beitrag zu filmen? Denn es ist ja nicht mit verdeckter Kamara gefilmt worden.
Und genau deshalb muss man die Journaille meiden wie der Teufel das Weihwasser. Die Journaille lügt, betrügt, desinformiert, zensiert und hetzt, wo es nur geht. Kein Wort zu diesen Typen und kein Fuß in den Verein.
@Klaus Giesen:
Das ist doch ganz einfach mit den Standaufsichten. Den Leuten wird gesagt, dass das Fernsehen einen objektiven Beitrag filmen möchte. Leider ist der Unterschied zwischen dem Rohmaterial und den zusammengeschnittenen Szenen, sowie der getroffenen Aussage am Ende leider komplett pervertiert.
Der Zuschauer sieht nicht alles 1:1 was die Kamera aufgenommen hat, sondern das was den Schneideraum verläßt.
Und würde etwas den Schneideraum verlassen, daß was das „Propagandaziel“ der Filmes gefährdet? Wissen wir, ob die Betreiber des einen Standes nicht vorsätzlich getäuscht wurden … z.B. bei der Altersangabe?
Vielleicht hat die entsprechende Aufsicht ja an das Gute im Menschen geglaubt und sich auf die Aussagen des Begleiters verlassen, anstelle sich einen Ausweis zeigen zu lassen?
Die GK-Waffe wurde, wenn ich es richtig gesehen habe, dem volljährigen Begleiter ausgehändigt. Hat DIESER vielleicht gegen das Waffengesetz verstoßen, als der dann den minderjährigen schießen ließ?
Komisch auch, daß man von keiner Aufsicht die original Stimme hört, sondern alles nachgesprochen wurden – warum?
Auch fraglich, ob was für einen Beitrag der Sachverständige gesehen hat?
Alles in allem … Fragen über Fragen!
Aber eins ist sicher: Seriöse Berichterstattung sieht anders aus!
Hallo Freunde,
nur so am Rande, aber nicht ganz unwichtig, der Sächsische Schützenbund irrt, wenn er unter Berufung auf Kommentierungen des Waffengesetzes vorgibt, für Jugendliche ab 16 sei keine Einverständniserklärung des Erziehungsberechtigten mehr notwendig.
§ 27 (3) WaffG ist zwar ein wahrer Monstersatz, besagt aber ganz eindeutig, dass diese Einverständniserklärung des Erziehungsberechtigten für alle Minderjährigen vorliegen muss, sofern der Erziehungsberechtigte nicht selbst anwesend ist. Der letzte Satz des Paragrafen relativiert nur die vorher genannte besondere Obhutspflicht für Jugendliche mit Druckluft und für Jugendliche ab 16 auch mit KK und Flinte, nicht aber die allgemeine Forderung des Vorliegens der Einverständniserklärung.
Mit bestem Schützengruß
Murmelchen
ich finde es als müll!in keinen anderen land ist das waffengesetz so schlimm wie bei uns in deutschland.leider liegt das an unserer regierung,denn die dürfen alles!