Die Gegner privaten Waffenbesitzes führen als „Argument“ für eine verpflichtende, zentrale Aufbewahrung zumindest von Kurzwaffen gerne an, dass Reiter ihre Pferde angeblich auch nicht mit nach Hause nehmen würden.
Bei näherer Betrachtung bleibt von diesem „Argument“ nichts übrig.
1. Grundaussage
Auf dem Land ist Pferdebesitz nichts ungewöhnlich und gerade in bäuerlich geprägten Dörfern verfügen zahlreiche Anwesen auch über entsprechende Stallgebäude. Hier werden die Pferde sehr wohl mit „nach Hause“ genommen.
Die Tiere stehen auch nicht den ganzen Tag im Stall, sondern verbringen viel Zeit auf meist frei zugänglichen, nur durch einen niedrigen Zaun begrenzten Koppeln. Und das auch in der Nacht. Ein tolles Vorbild für die sichere Aufbewahrung von Schusswaffen…
2. Besitzverhältnis
Reitpferde sind teuer. Es ist nicht unüblich, dass sich mehrere Pferdefreunde die Kosten für ein Tier und die Unterkunft auf einem Pferdehof teilen. Somit können viele Reiter „ihre“ Pferde schon deshalb nicht mir „nach Hause“ nehmen, weil es gar nicht „ihre“ Pferde sind
3. Unterschied Pferd <> Kurzwaffe
Ein Pferd ist ein Säugetier, keine Mischung aus industriell bearbeiteten Stahl-, Holz- und Kunststoffteilen. Säugetiere haben die dumme Angewohnheit, regelmäßig Wasser und Nahrung zu sich nehmen zu müssen und Stoffwechselprodukte auszuscheiden. Zudem gehören Pferde nicht gerade zu den kleinsten Gattungen an Landsäugetieren. Bereits Islandpferde erreichen Stockmaße von weit über einem Meter, bei den Quarter Horse der Westernreiter sind es locker 1,60 Meter und ein Hannoveraner bringt es auch schon auf 1,85. Und da ist die Länge des Halses und der Kopf noch nicht mitgezählt.
Man kann wohl davon ausgehen, dass jeder Reiter sein Pferd mit nach Hause nehmen würde, wenn es etwas eingeölt und dann wochenlang ohne weiteren Pflegeaufwand in einen Stahlschrank von der Größe eines Schuhkartons eingeschlossen werden könnte.
Oder anders ausgedrückt: Wenn eine Kurzwaffe doppelt so groß wie ein Klavier und so schwer wie ein Kleinwagen wäre, würde auch kein Sportschütze auf die Idee kommen, sie jedesmal von zu Hause zum Schießstand und dann wieder retour zu bewegen.
Diese Aufzählung ist unvollständig, schreibt bitte weitere Gegenargumente in den Kommentarbereich, damit ich die Liste entsprechend ergänzen kann.
Nicht zu vergessen: Die durch Pferde verursachten Tötungsfälle in Deutschland betragen ein vielfaches gegenüber den Tötungsdelikten durch Sportschützen mit legaler Waffe.
http://tmp.tierschutzverein-freiburg.de/informationen/listenhunde/statistiken.html?fsize=0'%22
Hallo Benedikt,
mal wieder ein sehr guter Artikel von Dir. (eigentlich wie immer *g*)
Mit Deiner stillschweigenden Erlaubnis, habe ich den Text mit Quellenangabe und Verlinkung auf meine Startseite legalwaffen.de kopiert.
Viele Grüße,
Axel.
Pferde sind ja auch viel gefährlicher als Schußwaffen. Beweis? Wenn ein Pferd neben einem Revolver wiehert, bleibt der ruhig und unbeeindruckt liegen. ABER wenn ein Revolver neben einem Pferd „Peng“ macht…au weia!
@Per:
Da die Waffenverbieter ihre Spezialkenntnisse hauptsächlich aus Hollywoodfilmen und Actionserien beziehen wissen die doch, dass Pferden das Abfeuern von Schusswaffen aus nächster Nähe gar nichts ausmacht. Sieht man doch in jedem Western.
Hmm, stimmt. Dann ist das kein Argument. Schade, daran hatte ich nicht gedacht…
Aber ich glaube sowieso, diese ganze Diskussion ist sinnlos. Schon die Grundbehauptung stimmt einfach nicht: http://www.youtube.com/watch?v=ayc2_Fs2sYo