Stellen Sie sich vor, sie wollen ein Kilo Bananen kaufen. Die krummen Dinger gibts aber nicht beim Supermarkt Ihres Vertrauens, sondern nur beim Bananenfachhändler. Der muss über eine gültige Bananenhandelslizenz verfügen und jeden Zu- oder Abgang in seinem Bananenhandelsbuch akribisch dokumentieren und für die nächsten Dekaden archivieren.
Einfach mal so, ganz spontan erwerben ist beim lizenzierten Bananenfachhändler natürlich auch nicht:
Selbstverständlich benötigt der zukünftige Bananenerwerber eine Bananenerwerbserlaubnis, welche die genaue Menge, Sorte und Herkunft der legal zu erwerbenden Staudenfrucht genau definiert. Je nachdem, ob es sich um Jagd-, Sport- oder Sammelbananen handelt, gibt es kleine Unterschiede bezüglich der zu erwerbenden Art und Menge der Früchte. Grüne Bananen gibt es nur auf grüne Bananenbesitzkarte (BBK), gelbe auf die gelbe BBK und für die alten Bananen, die sich kaum noch zum Essen eigenen ist gar eine rote BBK erforderlich.
Der Bananenerwerb ist spätestens innerhalb von zwei Wochen der für die bananenrechtlichen Belange zuständigen Behörde zu melden und wird im Nationalen Bananenregister gespeichert.
Seit neuestem werden zukünftige Bananenbesitzer auch durch den Verfassungsschutz geprüft, damit „Kauft nur deutsche Bananen!“-Extremisten der legale Zugung zu Bananen erschwert wird. Zumindest theoretisch, da die Beschaffung legaler Bananen für Extremisten oft genug am Gesetz vorbei über V-Männer des Verfassungsschutzes erfolgt.
Wieder zu Hause will man endlich seinen Feierabend genießen, sitzt auf dem Sofa, zappt durchs Programm und erfährt:
„Hände hoch für Waffenkontrolle – Es gibt mehr Reglen für den Handel mit Bananen, als mit Waffen!“
Erst im Kleingedruckten erfährt man, dass eigentlich der internationale Handel bzw. der Export von Rüstungsgütern in Krisenregionen oder an undemokratische Regimes gemeint ist.
Beim unbedarften Zuschauer bleibt aber nur der griffige Bananen-Slogan hängen.
Auch macht Amnesty International an keiner Stelle deutlich, dass sich das Ansinnen nicht gegen den legalen Handel und Erwerb von Sport- oder Jagdwaffen durch Zivilisten in demokratischen Rechtsstaaten richtet.
So steht zu befürchten, dass bei einem Erfolg des ATT nicht eine AK 47 weniger den Weg zu afrikanischen Potentaten findet, dafür aber der ohnehin stark reglementierte und überwachte zivile Waffenhandel bzw. -besitz in hoch entwickelten, rechtsstaatlichen Industrienationen weiter bürokratisiert, erschwert und verteuert wird.
Auch die von AI als Argument für den ATT ins Feld geführte sexuelle Gewalt gegen Frauen wird durch Waffenhandelsverträge nicht abnehmen.
Wenn die Verfügbarkeit von Schusswaffen die Ursache für Vergewaltigungen wäre, müssten in vielen Ländern diesbezüglich paradiesische Zustände herrschen und diese Art von Verbrechen nahezu unbekannt sein. Allerdings dürfte es mehr als weltfremd zu sein zu glauben, dass eine Gruppe krimineller Männer oder auch ein einzelner Krimineller wehrlose Frauen nur deshalb vergewaltigen können, weil die Täter über Schusswaffen verfügen.
Der einzige wirksame Schutz dagegen wäre die Bewaffnung des Opfers und der Möglichkeit zur effektiven Selbstverteidigung gegen körperlich überlegene und/oder bewaffnete Gegner.
Letztendlich geht es NGOs wie AI aber nicht um Opferschutz, sondern um die eigene Daseinsberechtigung. Spektakuläre Kampagnen bringen Aufmerksamkeit, Spenden und staatliche Zuschüsse.
Gewaltopfern bringst das Alles gar nichts und wie der Völkermord in Ruanda gezeigt hat, benötigen Menschen keineswegs Schusswaffen, um sich gegenseitig im wahrsten Sinne des Wortes abzuschlachten.
Aber diesbezüglich leiden manche Weltverbesserer scheinbar an einer Gedächtnisstörung.
Der ATT beinhaltet alle zivilen Waffen, sogar Antiquitäten.
Und Studien aus den USA haben ergeben, dass bewaffnete Frauen seltener vergewaltigt werden als unbewaffnete. Auch sank die Gewaltdeliktsrate insbesondere in den ärmeren Wohngebieten, wenn in einem US-Staat das verdeckte Tragen (mit Auflagen) erlaubt wurde.
Vergleicht man die Schusswaffentoten in Holland, Finnland und Schweden, fällt auf, dass in dem EU-Land mit den schärfsten Waffengesetzen (Holland) die im Verhältnis meisten Menschen mit Schusswaffen ermordet werden. Das liegt daran, dass es in Holland Bandenkriege gibt – wie auch in London und Manchester, Chicago und New York.
Ich gehe mal davon aus, dass kriminelle Banden seltenst legale Waffen haben. D.h. deren Tote werden durch kein Gesetz verhindert. Stattdessen fällt es diesen Menschen noch leichter, ihre kriminelle Energie umzusetzen, wenn den gesetzestreuen potentiellen Opfern die Waffen weggenommen werden.
Waffen sind auch zum Schutz da. Nicht jeder kann sich einen privaten Sicherheitsdienst leisten. Waffenverbote treffen daher die Armen stärker als die Reichen. Ich verstehe nicht, warum ai dies nicht sieht.
Wenn sich Opfer erfolgreich wehren könnten wären solche Organisationen völlig überflüssig und Ihre Mitarbeiter arbeitslos. Es würde auch aufzeigen das sich die meisten Menschen mit der Zeit gegen Verbrecher und andere Kriminelle (Regierung) wehren würden und das ist Schlicht nicht gewollt weil der Machtapparat des Staates dann an Bedeutung verlieren würde. Es leben überall auf der Welt zu viele Menschen zu gut vom Elend Anderer und verdienen damit eine Menge Geld (Gerichte, Anwälte,Politiker,Experten jeder Art,Sachverständige one Sachverstand u.s.w.
Nachtrag: ich wollte 2011 in weiser Voraussicht eine Gegenkampagne starten. Doch leider haben WIR kein Geld.
http://www.legalwaffenbesitzer.de/index.php/kampagnen/222-fakten-zum-waffenbesitz.html
http://www.legalwaffenbesitzer.de/index.php/kampagnen/226-weniger-waffenmehr-sicherheit-falsch.html
http://www.legalwaffenbesitzer.de/index.php/kampagnen/225-grosskaliber-ist-gefaehrlich-falsch.html
Hallo Katja,
vielleicht findest Du hier eine Antwort …
http://www.amnesty.org/en/library/asset/FIN40/006/2011/en/f2099a80-e495-427d-b9bc-b488e5e98976/fin400062011en.pdf
LG Ludwig