Gamer, warm anziehen: Meteorologen-Oma unterstützt AAW als Killerspiel-Expertin!

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Nachdem in den Jahren nach „Winnenden“ fast ausschließlich die Sportschützen als Projektionsfläche für die Weltverbesserungsfantasien aller möglicher Dauerempörten herhalten mussten, sind nun zur Abwechslung mal wieder die „Killer“spielspieler am Pranger:

Dreieinhalb Jahre nach dem Amoklauf von Winnenden und Wendlingen, bei dem ein 17-Jähriger 15 Menschen und sich selbst tötete, kämpft das Aktionsbündnis, das aus einer Initiative von Opferfamilien hervorgegangen ist, weiterhin für ein Verbot großkalibriger Waffen in privatem Besitz. Das zweite große Ziel, gewaltverherrlichende Computerspiele zu verbieten oder diese mit einer Sondersteuer zu belegen, sei in den Hintergrund geraten, räumt Hardy Schober ein, der Vorsitzende des Aktionsbündnisses.

Ja, wen wundert das? Man kann nun mal nicht gleich auf zwei völlig verschiednen Fachgebieten gleichermaßen keinen Schimmer von haben. Da musste man eben Prioritäten setzen und Herr Schober hat sich entschlossen, sehr erfolgreich über das Waffenrecht und Schusswaffen seine Unkenntnis zu verbreiten.

Da trifft es sich gut, dass er nun beim Thema „Killerspiele“ Unterstützung erhält:

Da dürfte die Initiative von Sylvia Dorn gerade recht kommen.

Die 61-Jährige aus Durbach im Ortenaukreis gehörte laut Schober zu einer der Ersten, die dem Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden nach dessen Gründung als passives Mitglied beitrat. „Mein Mann hat als Lehrer mit vielen Schülern zu tun, die aus problematischen Verhältnissen kommen“, sagt sie. (…)

Die Mutter, Großmutter und Naturwissenschaftlerin (Meteorologie) stützt sich dabei auf die Erkenntnisse der beiden deutschen Gehirnforscher Manfred Spitzer und Joachim Bauer. Diese hätten durch zahlreiche Studien offengelegt, dass ein dauerhafter Konsum von Gewaltdarstellungen und Killerspielen ein mentales Training bewirke, welches zu einer Funktionsstörung der im Stirnhirn liegenden Nervenzell-Netzwerke führe

Na, wenn das keine geballte Fachkompetenz ist!

Mit 61 Jahren im besten Alter, um selbst in der „Killer“spielspielerszene aktiv zu sein, ein Mann, der Lehrer ist und deshalb ein paar „Killer“spiel spielende Schüler hat und dazu Erkenntnisse von Dritten über Nervenzell-Netzwerke – mehr Expertise geht nun wirklich nicht! Und das Wetter kann sie obendrein auch noch vorhersagen…

Andererseits wird das ja auch wirklich Zeit, schließlich erreichen uns täglich Nachrichten von marodierenden Killerspielspielern, die mordend und brandschatzend unter dem Feuerschutz von Großkaliber-Sportschützen eine Stadt nach der anderen heimsuchen und Angst und Schrecken verbreiten und Leichenberge hinterlassen.

Jedenfalls wird das bestimmt so kommen, wenn nicht sofort und jetzt Herr Schober und Frau Dorn die Aufmerksamkeit zuteil wird, die sie sich wünschen. Und mindestens direkte Einflussnahme auf die Gesetzgebung.

Doch jetzt nochmal ernsthaft:

Egal, ob „Killer“spiel-Spieler oder Sportschütze: Unsere Hobbies sind diesen selbstgerechten Moralaposteln, die (wahrscheinlich aus gutem Grund) fast nie etwas von ihren eigenen Freizeitvergnügen preis geben, ein Dorn im Auge. Sie wollen verbieten was uns Spaß macht und es interessiert sie nicht, dass wir bei der Ausübung unseres Hobbies keine unbeteiligten Dritten gefährden oder gar schädigen. Ihnen reicht „Winnenden“ als Totschlagargument.

Tun wir diesen Leuten nicht den Gefallen, uns gegeneinander ausspielen zu lassen.

Am PC tötet man keine Menschen, genau so wenig wie beim Scheibenschießen. „Ich schieße nur virtuell, die Sportschützen mit gefährlichen echten Waffen“ ist eine genau so dämliches Sankt-Florians-Argument wie „Ich schieße auf Pappscheiben, die Gamer auf Abbildungen von Menschen“.

Schießen macht Spaß, den einen am Rechner, den andern in „echt“.

Entscheiden soll dies bitte jeder für sich selbst und die Entscheidung Dritter akzeptieren.

5 Kommentare

  1. Bitte… Ihr habt so wenig ahnung… LASST es einfach.. das ist schon traurig genung zu wissen, dass es leute gibt die so wenig ahnung haben und sich als expeten schimpfen…

  2. Jeder Amokläufer hatte mit sicherheit in den letzten 24 Stunden vor seiner Tat Brot konsumiert,
    Das muß auch Verboten werden.
    Wo sind hier die erkenntnisse von Gehirn- oder sonstigen Forschern.

  3. Hitler hat vor seinem Tod Wasser getrunken und Eva Braun gefickt – sind jetzt alle Menschen, die Wasser trinken und Sex haben Nazis? Vermutlich! Aber es könnte in Wirklichkeit auch ganz anders sein.

  4. Huch, bin ich ein doppeltes Risiko? Ich spiele mit Begeisterung Star Wars the old Republic, als republikanischer Soldat habe ich eine Gatling Gun mit Granatwerfer und schieße auf unschuldige Monster, Imperiale, Sith und sonstiges Kroppzeugs. Als Sportschütze habe ich u.a. eine Beretta 9mm, ein .308 er Halbautomat, ein 30-06 Gewehr mit Diopter usw.
    Schober, übernehmen Sie 🙂

    Gruß Butterbrezel

  5. Meteorologen haben jetzt auf einmal die Kompetenz über psychologische Fragen zu entscheiden?
    Und die zig mal belegte Katharsis These gilt nicht nur nicht mehr, sondern wird totgeschwiegen?

    Derartige Propagandamethoden habe ich bis jetzt drei mal gesehen. Beim AAW, in „Mein Kampf“ und bei Quellen aus Stalins Zeit. Hat das AAW am Ende auch einen kleinwüchsigen Wortführer mit Bart?

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