Stuttgarter Prozentrechnen: „Jede zweite Waffe…“ oder wie wenig manchmal 50% sind

Falls Sie sich schon immer gewundert haben, warum mein Blog ausgerechnet „Meinungsterror“ heißt, dann liegt das an solchen Meldungen wie hier bei den „Stuttgarter Nachrichten“:

Kontrollen im Land: Jede zweite Waffe ist falsch gelagert

Stuttgarter Nachrichten Schlagzeile reißerisch und falsch darstellend

Stuttgart (dpa/lsw) – Jede zweite Waffe in baden-württembergischen Haushalten ist nicht ausreichend gesichert. Bei 1073 Kontrollen der Behörden in der letzten Oktoberwoche habe es 576 Beanstandungen ergeben, erklärte Innenminister Heribert Rech (CDU) am Donnerstag in Stuttgart.


Skandalös, denkt sich da der unbedarfte Leser. Die Hälfte aller Waffen falsch aufbewahrt. Massenhafter lascher Umgang mit Schusswaffen, und das auch noch ausgerechnet im Ländle, in dem „Winnenden“ liegt.

Nun gibts aber ebenfalls bei den „Stuttgarter Nachrichten“ auch noch diese Meldung zu lesen:

Viele Verstöße bei Kontrollen: Waffen ohne
Waffenschrank

Stuttgarter Nachrichten Schlagzeile sachlich
Hier heißt es u. a.:

In zwei Anschreiben wurden die Betroffenen zum einen aufgefordert, zu prüfen, ob sie die Waffen überhaupt noch weiter benötigen. Zudem sollten die Besitzer Auskunft geben, ob sie die Waffen auch tatsächlich sicher aufbewahren. Von rund 3000 angeschriebenen Bürgern im Rems-Murr-Kreis haben letztlich 300 nicht reagiert, „und die sind bei uns natürlich in den Fokus geraten“, sagt Michael Hagmann, Dezernent für den Bereich Ordnung im Waiblinger Landratsamt.

Anders ausgedrückt: Zehn Prozent der Inhaber waffenrechtlicher Erlaubnisse haben der zuständigen Behörde gegenüber den Nachweis der sicheren Aufbewahrung nicht erbracht. Diese werden jetzt kontrolliert und bei diesen Kontrollen wurde bei der Hälfte der Fälle Verstöße gegen die Aufbewahrungsvorschriften festgestellt.

Es geht also nicht um 1.500 von 3.000 betroffenen Waffenbesitzern, sondern um 150 von 3.000. Das ist nicht die Hälfte, das sind fünf Prozent. Aber mit „nur“ fünf Prozent kann man ja keine Schlagzeilen im Sinne der Antiwaffennarren und der der Hoplophobie fröhnenden Volksentwaffungsideologen kreieren. Um Stimmung gegen Millionen rechtstreuer, legal Waffen besitzende Bürger zu machen, ist jedes Mittel recht. Und genau diese Art von „Jorunalismus“ ist es, die ich „Meinungsterror“ nenne.

2 Kommentare

Kommentare sind geschlossen.