Wie viele Millionen sind eigentlich 162.000?

Der äußerst kreative Umgang mit Zahlen und Fakten seitens der vereinten Waffenverbieter und Weltverbesserer ist ja hinlänglich bekannt.

Einer, der es immer besonders „genau“ nimmt, ist Roman Grafe.

So heißt es auf der sich besonders durch die schamlose Instrumentalisierung der Opfer von barbarischen Massenmorden hervortuenden Hetz- und Diffamierungseite „Sportmordwaffen.de“:

1996 erschoß ein Amokläufer im schottischen Dunblane sechzehn Erstklässler und ihre Lehrerin. Daraufhin erließ die britische Regierung ein Totalverbot privater Faustfeuerwaffen und ließ Millionen davon gegen Entschädigung einziehen – trotz des gewaltigen Protests von Schützenvereinen und Waffenlobby. Beherzte Bürger und die Zeitung „Sunday Mail“ hatten mehr als eine Million Unterschriften für das sofortige Verbot von privaten Faustfeuerwaffen gesammelt.

Screenshot:

Screenshot Sportmordwaffen

(Grüne Hervorhebung durch den Autor)

„Millionen“ ist Mehrzahl, dem unbedarften Leser wird vorgegaukelt, dass englische Waffenbesitzer mindestens zwei Millionen Kurzwaffen im Zuge der 1997er Waffenrechtsänderung hätten abgeben müssen.

Bei weniger als 60.000 Betroffenen müsste sich demnach jeder Kurzwaffenbesitzer von durchschnittlich 33 Schießeisen getrennt haben.

Tatsächlich lag die Zahl bei (statistischen) 2,6 Kurzwaffen. Dies korrespondiert auch mit den 95 Millionen Pfund, die die Regierung als Entschädigung an die betroffenen Waffenbesitzer zahlte, im Durchschnitt also ca. 590 Pfund je Kurzwaffe.

Das Gun Control Network schreibt dazu nämlich:

The two 1997 Firearms (Amendment) Acts resulted in the prohibition of the vast majority of handguns in Great Britain. As a result of the prohibition and the surrender exercise, more than 162,000 handguns were handed in to local police forces.

Auch das nochmal sicherheitshalber als Screenshot:

Screenshot Gun Control Network

(Grüne Hervorhebung durch den Autor)

Ein „geringfügige“ Übertreibung um mehr als den Faktor zehn.

Nun kann man sich fragen, warum dermaßen die Fakten verbogen werden. Sollten die „Antis“ wirklich so wenig mit der Materie vertraut sein? Unwahrscheinlich.

Sie wissen nur zu genau, dass viele Journalisten heute entweder zu bequem oder unfähig sind, die Aussagen der Waffenverbieter auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen und somit jede Aussage für bare Münze nehmen und der Öffentlichkeit als Tatsache verkaufen.

Leider funktioniert dieses Spiel nur deshalb so gut, weil die Jäger- und Schützenverbände entweder überhaupt nicht oder nur zaghaft und nicht zeitnah auf solche Falschdarstellungen reagieren.

Deshalb müssen wir uns nicht wundern, wie eine Handvoll von faktenbefreiten Antiwaffenfanatikern Millionen unbescholtener und rechtstreuer Waffenbesitzer wie eine Schafsherde vor sich hertreiben kann.

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