Wieder drei Mordopfer, wieder waren keine „böse“ Sportschützenwaffe im Spiel:
Wie Focus-Online berichtet, war das Mittel der Wahl in diesem Fall vermutlich u. a. ein Samurai-Schwert:
Bei der Polizei ging um 3.01 Uhr ein Notruf von Nachbarn der Familie auf dem Campingplatz ein. Hilferufe seien aus dem Holzpavillon auf dem Platz Lönsquelle zu hören gewesen. „Wir werden hier alle abgestochen. Der ist noch hier“, habe nach Angaben der Nachbarn eine Frau gerufen. Die ältere Frau hat offenbar noch versucht, sich zu Nachbarn zu flüchten. Ihre Leiche sei vor deren Tür gefunden worden, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Beamten sei schließlich 500 Meter vom Tatort entfernt ein Auto mit einem Kölner Kennzeichen aufgefallen. Sie hätten es gestoppt, der Tatverdächtige habe sich widerstandslos festnehmen lassen. In seinem Auto fand die Polizei mehrere Waffen, darunter ein Samurai-Schwert sowie vier Messer, von denen drei Blutspuren aufwiesen.
Und die Konsequenzen?
Natürlich keine.
Die Medien werden noch ein oder zwei Tage berichten, die Politiker werden schweigen, das Aktionsbündnis von Winnenden wird schweigen. Kein „Brennpunkt“, keine Sondersendung, keine Anlassgesetzgebung, keine „Experten“anhörung vor dem Innenausschuss. Der ganz normale Wahnsinn eben. Business as usual.
Drei Mordopfer und deren Angehörige, für die sich wieder mal kein Schwein interessiert.
Es sei denn, der Mörder hat auf seiner Festplatte zufällig auch einen Egoshooter installiert, dann kann zumindest die „Killerspiel“-Verbotsfront wieder auf den Plan treten.
Und was lernen wir daraus?
Wer als Mordopfer wenigstens posthum noch etwas Aufmerksamkeit erhaschen will, sollte also penibel darauf achten, dass sein Mörder ein Jäger oder Sportschütze ist und dieser die Tat mit einer registrierten Waffe begeht. Das ist zwar ungefähr so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto, aber die dann folgende Instrumentalisierung durch die Bürgerentwaffnungsfanatiker ist einem gewiss.