Nützliche Idioten

Ein bayerischer Bezirksschützenmeister hat auch im Jahr 2017 den Schuss noch nicht gehört und zieht mit dümmlichen Aussagen zu dynamischen Schießsportdisziplinen andere Sportschützen in den Dreck.

So gesehen am 20. April in der BR-Sendung „quer„.

Zu diesem, pardon, Deppen will ich mich nicht weiter äußern. Wer IPSC-Schießen mit Häuserkampf gleichsetzt, der hat von beidem nicht den blassesten Schimmer. So jemand sollte einfach mal die Fresse halten oder sich zu Schießsportdisziplinen äußern, von denen er etwas versteht.

Zwei Dinge sind aber viel bemerkenswerter:

Erstens:

Wie kommt der Bayerische Rundfunk überhaupt dazu, so einem Kasper eine Bühne für seine, das gesamte deutsche Schützenwesen ruf- und den BSSB verbandsschädigende, Aussagen zu geben?

Die wohlwollendste Variante ist, dass man bei „quer“ eine Reportage über Luftgewehrschießen beim Bezirksschützenmeister drehen wollte, das Ganze schlichtweg aber soooooo langweilig war, dass man irgendwie IPSC ins Spiel gebracht und damit den Beitrag aufgepeppt hat.

Die weniger wohlwollende Version ist, dass hier gezielt versucht wurde, andere Sportler bzw. deren Sport gezielt zu diskreditieren oder zumindest als moralisch fragwürdig darzustellen. Der Herr Bezirksschützenmeister hat jedenfalls nichts getan, um diesen Eindruck abzuwenden. Statt dessen hat er den „nützlichen Idioten“ gegeben und den Waffenverbotsanhängern hierzulande O-Töne geliefert, die von geneigter Seite noch in zehn Jahren als „Argument“ gegen den Schießsport ins Feld geführt werden.

Zweitens:

„quer“ hat die diffamierenden Äußerungen des Druckluftfetischisten nicht einfach im Raum stehen lassen, sondern dankenswerter Weise Oliver Huber von der GRA Gelegenheit zur Erwiderung geboten. Zudem, und das dürfte bis dato im öffentlich-rechtlichen Fernsehen einmalig sein, hat man tatsächlich die alte Leier von den „amerikanischen Verhältnissen“ durch Fakten widerlegt. Mehr Waffen, weniger Morde.

Es war auf jeden Fall eine bemerkenswerte Sendung. Immerhin kommt es nicht oft vor, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender zu einem Thema mit Waffenbezug Fakten liefert und ausgerechnet ein Schützenverbandsfunktionär den Part mit den dümmlichen Latrinenparolen übernimmt. Bisher war es immer umgekehrt.

Link zur Sendung

5 Kommentare

  1. Was für ein lächerlicher Unfug. Militärisches Schießen mit Handwaffen und SPz hab ich wiederholt in Shilo gemacht, da wurde mit Kompanie und Btl.-Stärke geübt!

    Das hatte und hat mit dem- sorry- IPSC-Gehampel nun wirklich nichts zu tun…

    IPSC als Sportdisziplin ist daher nur aus Dummheit oder bösem Willen fälschlich als militärisches Schießen bezeichnet.

    Die Unterschiede würden Bände füllen, für diejenigen welche beides kennen.

  2. Lustig ist auch, wenn 150 Kilo-Kolosse sich diffamierend über IPSC äußern mit der Aussage dies sei kein Sport. Neben den 70jährigen übergewichtigen Rentnerehepaar haben die tatsächlich auch noch eine Jungschützin für den Beitrag aufgebtrieben, die dann mit Dummheit und Unwissenheit glänzt. Toller Beitrag vom Staatsfunk. Deshalb AfD

  3. Ja, das ist wirklich schlimm, wie sich manche Schützen als die wahren Schützen ausgeben, und diejenigen, die nicht in IHR Weltbild vom Schützentum passen, als Kriegsspieler und Nahkämpfer in aller Öffentlichkeit diffamieren.
    Ich finde, Herr Felbermayr, Sie sollten von Ihrem Amt als Bezirksschützenmeister ob ihrer Intolleranz und Inkompetenz zurücktreten!
    Ich habe als Jäger auch noch nie IPSC geschossen. Und weil ich es noch nie gemacht habe, halte ich besser mein Maul!

  4. Lieber Bayer,

    ein Bezirksschützenmeister sollte wissen dass das „militärische Schießen“ nicht im deutschen Zivilbereich stattfinden kann und darf! Wo und womit auch?

    Viellicht kann und darf ja mal jemand dem Herrn einen Film oder Fotos von Kompanie- oder Btl.Gef-Schießen zusenden?

    Gerne auch als Vollprogramm, d.h. Gefecht der verbundenen Waffen!

    Dann will ich diese Pfeife mal hören, welche Unterschiede zum IPSC er sieht!

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