Dossenheimer SPD: Olympiareife Einfaltspinsel

Die Handlanger der IANSA haben anscheinenend in den Reihen der Dossenheimer SPD ein paar nützliche Idioten gefunden, die sich bereitwillig vor den Waffenverbotskarren spannen lassen und sich nicht scheuen, die Opfer der Bluttat im Sinne der Antiwaffenlobby zu instrumentalisieren.

Die Online-Ausgabe der Rhein-Neckar-Zeitung berichtet heute:

Einen Monat nach der schrecklichen Bluttat fordert die Dossenheimer SPD nun eine Verschärfung des Waffenrechts und erinnert an den Koalitionsvertrag zwischen Grünen und Sozialdemokraten in Baden-Württemberg, der diese Forderung bereits beinhaltet.

„Das Verbot von großkalibrigen Waffen liegt nahe und ist eine alte Forderung der SPD“, erklärte Ortsvereinschef Fred Hermann. Nur diese müsse nun auch umgesetzt werden – auf Bundesebene. Vor einiger Zeit, so Hermann, sei eine entsprechende Initiative im Bundesrat noch gescheitert. Nun will die SPD der Bergstraßengemeinde einen neuen Anlauf starten. Und zwar mit einem Antrag beim SPD-Kreisparteitag, der diesen an den Landesparteitag weiterleiten soll. „Wir wollen das forcieren und etwas Druck machen“, sagte Hermann. „Damit rennen wir wohl sogar offene Türen ein.“

Damit dürften die Dossenheimer Genossen der Bundespartei keinen großen Gefallen getan haben. Immerhin ganze zwei Tage nach der Bundestagswahl gebührt den Sozis nun die zweifelhafte „Ehre“, als erste Partei ganz offiziell das Gegenteil von dem zu tun, was man der Öffentlichkeit vor der Wahl versprochen hat:

Die SPD-Bundestagsfraktion plant aktuell keine konkreten Veränderungen des Waffengesetzes.

Nachzulesen z. B. in den „Wahlprüfsteinen“ des DSB.

Natürlich ist „aktuell“ relativ zu sehen und die Dossenheimer Provinz-SPDler sind nicht gleichbedeutend mit der Bundestagsfraktion. Dennoch ist es für die der SPD nahe stehenden Besitzer legaler Waffen ein Schlag ins Gesicht, dass keine 48 Stunden nach der Wahl ausgerechnet aus ihrer Partei Versuche unternommen werden, in die Verbotsfußstapfen der Grünen zu treten.

Besonders sinnfrei kommt dann auch die weitere Begründung für ein Verbot der bösen Großkaliberwaffen daher:

Bis heute sei trotz einiger Verschärfungen im Waffenrecht kein Verbot großkalibriger Waffen wie zum Beispiel von Neun-Millimeter-Pistolen im Privatbesitz durchgesetzt worden. Ein solches Kaliber, wie es sonst nur die Polizei verwende, habe auch der Dossenheimer Amokläufer benutzt. „Es gibt keine einzige olympische Disziplin für diese großkalibrigen Faustfeuerwaffen und deshalb ist diese Sportart absolut verzichtbar“, meint die SPD. „Großkalibrige Faustfeuerwaffen brauchen Privatleute nicht und brauchen nicht einmal die Sportschützen, sie sind so gefährlich, dass wir den Privatbesitz von solchen Waffen verbieten müssen.“

Demnach sind also alle Sportarten, die nicht olympisch sind, „absolut verzichtbar“. Unter anderem Akrobatik Gymnastik, Aerobic Gymnastik, Rollschuhkunstlauf, Tanzen, Rhythmische Gymnastik, Trampolinspringen, Beachhandball, Kanupolo, Faustball, Korbball, Racquetball, 7er-Rugby,
Squash, Ju-Jutsu, Karate, Sumo, Billard, Boule, Bowling, Feldbogenschießen, Kraftdreikampf, Tauziehen, Fallschirm, Gleitschirm, Flossenschwimmen, Flying Disc, Inline Hockey, Orientierungslauf, Speedskating, Sportklettern, Wasserski…

Leider hat den Dossenheimer Weltverbesserern auch niemand gesagt, dass die olympischen Schießsportdisziplinen lange Zeit ausschließlich mit großkalibrigen Schusswaffen ausgetragen wurden. Auf Wikipedia steht zu lesen:

Das Sportschießen war bereits 1896 in Athen eine der olympischen Disziplinen. Einer der Gründe war vermutlich, dass der Begründer der Spiele der Neuzeit, Pierre de Coubertin, ein begeisterter Pistolenschütze war. Auf dem Programm standen fünf Wettbewerbe, vorwiegend mit Militärwaffen. Die Schießwettbewerbe wurden auf dem Schießstand im Vorort Kallithea ausgetragen. Es wurden zwei Wettbewerbe für Gewehre und drei für Pistolen ausgerichtet.

Erster Wettbewerb war das Militärgewehrschießen über 200 Meter. Der Sieger Pantelis Karasevdas war der einzige, der mit allen Schüssen das Ziel traf. Der zweite Wettbewerb, das Militärpistolenschießen, wurde von zwei US-amerikanischen Brüdern dominiert, John Paine und Sumner Paine. Um die Gastgeber vor einer weiteren Blamage zu bewahren, beschlossen die Brüder, dass nur einer von ihnen im freien Pistolenschießen antreten würde. Sumner Paine gewann den Wettbewerb und war der erste Verwandte eines Olympiasiegers, der selbst Olympiasieger wurde.

Mit Ausnahme von St. Louis 1904 und Amsterdam 1928, war das sportliche Schießen immer Bestandteil des olympischen Programms.

Der olympische Wechsel zu kleinkalibrigen Waffen hatte schlicht und einfach praktische bzw. finanzielle Gründe. Die entsprechenden Schießsstätten, oft nur für die Dauer der Olympischen Spiele gebaut, sind wesentlich preiswerter zu errichten, als großkalibertaugliche Schießstände. Auch die im KK-Bereich relativ günstigen Munitionspreise sorgten für eine gewisse Chancengleichheit zwischen ärmeren und reicheren Nationen, die es bei einer Beibehaltung der teuren und aufwändigeren Großkaliberdisziplinen so sicherlich nicht gegeben hätte.

Die hierzulande gerne Kleinkaliberwaffen zugesprochene „niedrigere Gefährlichkeit“ war jedenfalls kein Kriterium bei der Entscheidungsfindung.

Ohnehin birgt die Unterteilung in „gute“ olympische KK- und „böse“, da nichtolympische Großkaliber-Disziplinen einen extrem hohen Eigentorfaktor. Olympisches Schießen ist, abgesehen von Biathlon, langweilig anzugucken, bringt keine Einschaltquote und damit dem IOC keine nennenswerten Einnahmen bei der TV-Vermarktung.

Bereits in wenigen Jahren könnte auch Kleinkaliberschießen gänzlich „nichtolympisch“ und damit, nicht nur in den Augen von sozialdemokratischen Dossenheimer Sportexperten, ganz böse hundepfui sein.

Warum die obrigkeitsgläubigen Provinzpolitiker der Ansicht sind, dass Schusswaffen ausgerechnet in Händen der rechtstreuen Bürger eine besondere Gefahr darstellen, ist angesichts der deutschen Geschichte der vergangenen 80 Jahre besonders bemerkenswert.

Polizisten richten Blutbad in Dresden an
(gefunden in der „Sächsischen Zeitung“)

Vielleicht hätte es schon gereicht, wenn sich die Dossenheimer Genossen wenigstens angehört oder durchgelesen hätten, was die Waffenrechtsexperten der SPD-Fraktion im Bundestag zu diesem Thema sagen, z. B. Frau Fograscher am 22.03.2013 im Bundestag. Nachzulesen im Plenarprotokoll 17/232.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, dem missbräuchlichen Umgang mit Waffen, der Missachtung von Vorschriften und der kriminellen Energie wird kein Waffengesetz der Welt Herr werden können, und der viel zu hohen Zahl illegaler Waffen in Deutschland kann man nicht mit Verschärfungen des Waffenrechts begegnen. Gesetzliche Regelungen können nie hundertprozentige Sicherheit erreichen. Die Maßnahmen, die Bündnis 90/Die Grünen hier vorschlagen, leisten keinen Beitrag zu mehr öffentlicher Sicherheit. Wir werden die Vorlagen ablehnen

Dem ist nichts hinzuzufügen.

4 Kommentare

  1. Ich denke das Problem bei der SPD ist, dass sie sich, bis auf Frau Fograscher und einige andere, noch nie richtig mit dem Waffengesetz beschäftigt hat und aus mediengemachen Unwissen heraus argumentiert.

    Zudem ist es einfach und billig, sich gegen privaten Waffenbesitz auszusprechen; jedoch schwierig, dafür zu argumentieren.

    Privater Waffenbesitz ist ein „Machtspiel“ für Politiker. Als die SPD, und später auch die Grünen, gegründet wurde, war sie machtlos und forderte die Volksbewaffnung. August Bebel und Karl Liebknecht waren beide Verfechter der Volksmiliz ala Schweiz. Jetzt sind beide Parteien an der Macht und fordern die Volksentwaffnung. Beide Parteien sahen also in ihren Anfängen private Waffen als politisches Machtmittel, um ihre Ziele zu erreichen. Sie haben Waffen in ihrer Historie noch nie als Schutzmittel oder Werkzeug gesehen. Doch das Wort Schütze kommt von Schutz. Ein bisschen Aufklärung innerhalb der Partei könnte helfen.

  2. Die Argumentationen sind gut, wie immer. Nützt nur nichts, den die Argumente erreichen nur die die sie eh‘ schon kennen.

    Von verschiedensten Seiten wird eine Verteufelung der Waffen betrieben das es nicht mehr feierlich ist. Allen voran von den Grünen und Pseudo-freiheitlichen Parteien. Ich musste lachen als Frau Roth sich nicht erklären konnte wie ihre „Politik .. .. .. für mehr Bürgerrechte“ nicht bei den Wählern ankam.

    Die Leute fressen den Dreck förmlich der ihnen jeden Tag im TV vorgeworfen wird. Bei der Glotze und den Krawall-Medien fängt die Volksverdummung an. Waffen und Sportschiessen ist nur ein Ziel der Klatschpresse.

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