Wahnsinn zentrale Waffenaufbewahrung

Je weniger Sachverstand und je mehr Ideologie im Spiel ist, desto lauter schreit man seitens bestimmter Politiker und Aktionsbündnisse nach der zentralen Waffenaufbewahrung als vermeintliches Allheilmittel gegen vorsätzlichen Waffenmissbrauch.

Wie das in der Realität aussieht, darüber informiert zur Zeit der Schützenverein Metzingen:

in der Nacht von 15. auf 16.02.2012 wurde in das Schützenhaus des Schützenvereins Hubertus Metzingen eingebrochen. Der/Die Täter waren rein auf einen Diebstahl von Kurzwaffen aus. Laut Aussage der Kripo waren hier Profis am Werk, die mit schwerem Gerät vorgegangen sind.

Insgesamt wurden ein Fenster mit verriegeltem Fensterladen, 5 Türen mit guten Schließzylindern und 5 Waffen-/Munitionsschränke aufgebrochen. Hierbei waren 3 Waffenschränke, die erst vor 3 Wochen von der Kripo Reutlingen und dem LKA Stuttgart mit hoher Sicherheitsstufe eingestuft wurden.

Sämtliche Schränke wurden mit einem großen Winkelschleifer und sonstigem Werkzeug professionell geöffnet. Es wurden 2 Großkalibrige (9mm Luger und .357 Magnum) und 2 Kleinkalibrige (.22lfb) Kurzwaffen gestohlen, sämtliche Langwaffen (GK+KK), 2 Kleinkalibrige Kurzwaffen und Munition wurden liegengelassen.

Und so sieht das dann anschließend aus:

0x_2012_mt_zentrale_verwahrung_a.jpg

Die relativ geringe Anzahl der erbeuteten Kurzwaffen lässt vermuten, dass es sich „nur“ um Vereinswaffen handelt, die geraubt wurden.

Würde es nach „Experten“ wie Wolfgang Wieland von den „Grünen“ oder den Antiwaffenaktivisten aus Winnenden gehen, wären die Waffenschränke prall gefüllt gewesen mit Kurzwaffen aller Kaliber und Dutzende oder gar Hunderte Pistolen und Revolver in dunklen Kanälen verschwunden.

Aber so gut, wie man dort die Realität verdrängen und durch Wunschdenken ersetzen kann, wird man solche Fälle gar nicht zur Kenntnis nehmen.

Höchstens, wenn mit einer der gestohlenen Waffen ein Mensch erschossen wird.

Dann ist das natürlich wieder ein Fall für die „Getötet durch Waffen von Sportschützen„-Statistrick.

7 Kommentare

  1. Zum Glück haben wir aus gutem Grund keine zentrale Aufbewahrung von Sportwaffen. Der beschriebene Einbruch ist ein schönes Beispiel, warum es diese zentrale Aufbewahrung nie geben sollte.

    Wenn jetzt eine Straftat mit den gestohlenen Kurzwaffen verübt werden sollte, würde diese zumindest nicht in der Legalwaffenstatistik auftauchen. Denn es sind ja jetzt – genau genommen – keine Legalwaffen mehr…

  2. @Wildcoast

    Es geht um die „Statistik“ des Antiwaffenfanatikers Roman G. Die ist überschrieben mit „Getötet mit Waffen von Sportschützen“ und ob die Kanone vor zehn Jahren aus einem Schützenhaus geklaut wurde, juckt den nicht. In der öffetnlichen Wahrnehmung mutiert das dann schnell zu „Getötet von Sportschützen“, siehe Bremen.

  3. Das Problem ist die ungenügende Sicherung der Vereinsheime. Diese sind meistens irgendwo weit draußen im Wald und im ungünstigsten Fall nur einmal in der Woche offen, damit haben Einbrecher maximal eine Woche Zeit sich unbemerkt mit den Tresoren zu beschäftigen.
    Eine einfache Hausalarmanlage mit Wählgerät für 250 EUR könnte den Einbrüchen einen Riegel vorschieben.

  4. @Sportschütze2:

    Wir reden hier von professionellen Verbrecherbanden, die genau wissen, was sie tun. Denkst du, dass die nicht wissen, was ein Jammer ist? Die spähen das Objekt vorher aus, kommen vorher vielleicht als „Gäste“ während des regulären Schießbetriebes und schmeißen dann erst mal eine Fensterscheibe ein, um zu gucken, was alarmtechnisch passiert.

    Und wenn die technischen Sicherungen zu gut sind, dann wird eben dem Unglücklichen mit der Schlüsselgewalt (oder seiner Frau, seinem Kind…) ein Messer an die Kehle gehalten.

    Waffendepots rufen Schwerverbrecher auf den Plan, ob man da eine Alarmanlage für 250 oder für 5.000 Euro installiert, ist am Ende völlig schnuppe.

  5. Je mehr Waffen in so einer zentralen Aufbewahrungsstelle liegen, um so größer ist der Wille von Kriminellen, dort einzubrechen.

    Da hilft keine Alarmaanlage und schon gar keine „Haushaltsalarmanlage“, keine telefonische Aufschaltung zu irgend einer Zentrale oder direkt zur Polizei, selbst eine Rund-um-die-Uhr-Bewachung hilft bei so einem kriminellen Willen nicht.

    Entsprechende Einbrüche – als abschreckendes Beispiel – gibt es zur Genüge. Selbst schwerbewachte Bundeswehrdepots sind schon öfters ausgeraubt worden.

    Da hilft nur die dezentrale Aufbewahrung bei dem jeweiligen Besitzer. Schließlich sind die Waffen auch ein persönliches und nicht gerade billiges EIGENTUM!

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