Propanoramaganda vom Feinsten

Mit „Panorama“ verbindet man für gewöhnlich einen weiten Horizont.

Im Kontext mit öffentlich-rechtlichen „Politik-Magazinen“ steht „Panorama“ wohl eher für eine sehr eingeschränkte Wahrnehmung der Wirklichkeit.

So titelt man auf der „Panorama“-Website ganz reißerisch in Boulevardblattmanier „Amoklauf leicht gemacht: Waffen im Haus“.

Garniert wird der Artikel dann als Krönung auch noch mit dem Bild einer jungen Damen, die ein Sturmgewehr im Anschlag hält. „Jugendliche Sportschützin im Jahr 2007“ lautet die Bildbeschreibung die erscheint, wenn man mit dem Mauszeiger über das Foto fährt.

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So erweckt man natürlich beim unbedarften Leser den Eindruck, dass es auf deutschen Schießständen Usus ist, Jugendliche an martialisch aussehenden Militärwaffen auszubilden.

Wer sich nicht für Waffen bzw. Waffenrecht interessiert, dem fällt bestimmt nicht auf, dass diese Waffe in Deutschland weder legal zu erwerben ist, noch auf Sportschützenschießständen genutzt werden darf. Und schon gar nicht von Minderjährigen.

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Bei der Waffe handelt es sich um das aktuelle, vollautomatische Schweizer Sturmgewehr 90. Erkennbar an den verschiedenen Feuerwahlhebeloptionen (Einzelfeuer, Feuerstoß, Dauerfeuer, Sicher) und dem regulären, nicht begrenzten 20-Schuss-Magazin.

Sowohl vollautomatische Kriegswaffen als auch Magazin mit einer Kapazität von mehr als zehn Schuss sind verboten bzw. fürs sportliche Schießen in Deutschland nicht zugelassen.

Das Foto wurde vermutlich bei einer der zahlreichen Schießveranstaltungen wie dem „Züricher Knabenschiessen“ oder einem „Eidgenössischen“ aufgenommen und taugt bestenfalls als Beleg dafür, dass es in Deutschland trotz paranoidester Waffengesetze nicht sicherer ist, als in der liberalen Ur-Demokratie Schweiz.

Es gibt tausende Fotos von deutschen Schützinnen mit in Deutschland erlaubten Waffen, die man zur Ausgestaltung eines solchen Artikels nehmen könnte. Dass man bei der Motivauswahl aber ein Mädchen mit Sturmgewehr als „Deutsche Sportschützin“ der Leserschaft präsentiert, ist in meinen Augen kein Zufall.

Es passt in die seit Jahren laufende Hetz- und Diffamierungskampagne gegen Sportschützen und private Waffenbesitzer und was nicht passt, wird eben passend gemacht. Wie verzweifelt müssen die Waffenverbieter sein, dass sie sogar nicht stattgefundene „Amokläufe“ wie in Memmingen so aufbauschen und die Bevölkerung von der vermeintlichen Bedrohung durch die „bösen“ Sportschützen regelrecht mit dem Knüppel überzeugen müssen?

Die meisten Redakteure, das erkennt man an solchen stümperhaften Fehlern wie der Motivauswahl „passender“ Fotos, haben von der Waffen(rechts)materie genau so wenig Ahnung wie wie die Ströbeles und Roths und Schobers und Carstensens, die sie so gerne als Kronzeugen gegen Waffebesitz zitieren.

Das ist aber nur ein schwacher Trost angesichts der Erkenntnis, dass im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Sendungen „Panorama“ heißen, bei denen „Propaganda“ als Name zutreffender wäre.

4 Kommentare

  1. Und wieder mal „Keine Kommentare möglich“, als ich meinen vor 5 Minuten eingestellt hatte gings noch,
    der Kommentar war wohl zu sachlich und hat auf den Ursprung des Bilds hingewiesen…..

  2. Das wird bei Panorama unter „Meldungen“ geführt und ist keine Beitragsvorschau. Einenen neuen Filmbeitrag scheint es dazu nicht zu geben, von daher haben wir keine Ausstrahlung verhindert, höchstens die Redaktion auf Fehler hingewiesen.

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