Irrungen und Wirrungen der Gisela M.

In einem weiteren Interview beweist Frau Mayer vom Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden, dass man auch ohne jegliche Sach- und Fachkenntnisse ein gefragter „Experte“ zum Thema Gewaltprävention, Waffenrecht oder Schusswaffenkriminalität sein kann.

In der „Winterausgabe“ der„Emma“ steht zu lesen:

EMMA: Frau Mayer, das „Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden“ hat soeben die Stiftung „Gegen Gewalt an Schulen“ gegründet. Ein Ziel ist ein Frühwarnsystem, um weitere Amokläufe zu verhindern. Wie funktioniert das?
Gisela Mayer: Wir werden eine Telefon-Hotline einrichten. Die geschulten MitarbeiterInnen arbeiten eng mit der Polizei zusammen. Außerdem haben wir erreicht, dass das Waffenregister aller Bundesländer schon jetzt und nicht erst 2013 zusammengeführt und auch nach Umzügen aktualisiert wird. Kommt also ein Hinweis auf einen möglichen Täter bei der Hotline an, kann abgeglichen werden, ob sich im Haushalt des auffälligen Schülers eine Waffe befindet. Für so einen Amoklauf müssen ja mehrere Faktoren zusammenkommen. Einer davon ist die Verfügbarkeit einer Waffe. In Winnenden hätte das System wahrscheinlich funktioniert. Man hätte der Familie einen Besuch abgestattet und dem Vater gesagt, dass er seine Waffen wegräumen muss

Irrtum, Frau Mayer. Ihr System funktioniert, zumindest in der Theorie, nur bei aktiven Schülern. Im Fall von Tim K. handelte es sich aber um einen ehemaligen Schüler, der an alter Wirkungsstätte zum Massenmörder wurde. Auch in Erfurt war es ein Ehemaliger, genau wie in Emsdetten und dem jüngsten Fall in Ludwigshafen.

Frau Mayers Patentrezept hätte auch in Sankt Augustin nicht funktioniert, wo die TäterIn mit Brandbeschleunigern und Küchenmesser ihren Mitschülern an den Kragen wollte. Auch beim Lehrermord in Meißen war es ein Küchenmesser und keine Schusswaffe. In Ansbach brachte der Schüler eine Axt mit zum Unterricht und das Mayer-Konzept wäre auch hier ins Leere gelaufen.

Auch leidet die Theorie darunter, dass man den zum Massenmord bereiten Tätern offensichtlich unterstellt, sie würden bis unmittelbar vor Tatbeginn völlige Rechtstreue an den Tag legen. Aber was sollte denn einen Killer davon abhalten, zur Erlangung einer Schusswaffe den ersten Mord zu begehen? Die einseitige Fokusierung auf das mögliche Tatmittel „Schusswaffe“ rückt das eigentliche Problem, den Täter, ins Abseits und suggeriert, ein Tatmittelverbot würde die Tat verhindern.

Aber weiter geht es im Text. Frau Mayer hat auch sonst noch einige interessante Theorien auf Lager:

Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung steht, man wolle überprüfen, ob man den Waffenbesitzern mit der Verschärfung des Waffenrechtes, die nach dem Amoklauf erfolgte, „nicht zu große Belastungen zugemutet hätte“.
Dabei war diese „Verschärfung“ ja nur ein Bruchteil dessen, was wir gefordert haben und immer noch fordern: Ein Waffenverbot in Privathaushalten! In Deutschland hat der Staat das Gewaltmonopol. Niemand in diesem Land muss – außer in begründeten Ausnahmefällen – eine Waffe zu Hause haben. Im Raum Stuttgart haben die bisherigen Kontrollen übrigens eine Beanstandungsquote von 50 Prozent ergeben. Wenn jetzt auch noch diese Kontrollen zurückgenommen würden, dann wäre das ein Armutszeugnis!

Richtig, Frau Mayer. In Deutschland hat der Staat das Gewaltmonopol inne. Gucken wir uns mal an, was wiki zum Thema Gewaltmonopol schreibt:

Das Gewaltmonopol des Staates bezeichnet die ausschließlich staatlichen Organen vorbehaltene Legitimation, physische Gewalt auszuüben oder zu legitimieren. Es ist ein Prinzip aller modernen Staaten und gilt als eine der Grundlagen für das Funktionieren des Rechtsstaates. (…)

Nur: Was, bitteschön, hat das mit privatem Waffenbesitz zu tun? Gar nichts. Oder gab es in den letzten Jahrzehnten in Deutschland Probleme mit Jägern oder Schützen, die das Recht in die eigenen Hände nahmen, der Lynchjustiz fröhnten und Exekutionen durchführten?

Und wie die „50%“ zustandekommen, die Frau Mayer als „Beanstandungsquote“ kritisiert, kann man ja hier im Blog nachlesen.

Auch das eigene Weltbild soll künftig wohl das Maß aller Dinge sein:

Was würde Ihre Tochter zu Ihrem Engagement sagen?
Meiner Tochter wäre, was ich tue, selbstverständlich. Was ich heute tue, ist nichts anderes, als das, was wir früher gemeinsam getan haben: für eine Welt arbeiten, in der es gut ist zu leben. Nur muss ich es heute allein tun.

Offenbar obliegt die Definiton der „Welt, in der es gut ist zu leben“, ausschließlich der Frau Mayer. Ob Millionen Menschen andere Dinge für sich lebens- bzw. liebenswert finden, interessiert nicht.

3 Kommentare

  1. „Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden“… Wie kann man auf so einen Namen kommen? Das hört sich doch an, als wollten die den Amoklauf erst veranstalten.

    Kann man vor dem Hintergrund eigentlich überhaupt erwarten, dass das, was diese Leute von sich geben, die intellektuelle Qualität von abgestandenem Pferdeurin auch nur geringfügig übersteigt?

  2. das sogenannte Aktionsbuendnis,wird von der IANSA und anderen dubiosen
    Organisatzionen unterstuetzt.
    mehr muss wohl dazu nicht gesagt werden.

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