Massenwaffenvernichtung

Derzeit braucht man nur in „google news“ oder „paperball“ den Suchbegriff „waffen“ einzugeben, um eine Vielzahl von relevanten Treffern zu erhalten. Quer durch die Republik schreiben fleißige Redakteure Berichte, in denen die Erfolge der jeweiligen Ordnungsämter beim Einsammeln von Schusswaffen im Rahmen der bis Jahresende geltenden Amnestieregelung für illegal besessene Waffen regelrecht zelebriert werden.

Abgesehen davon, dass überwiegend keine illegalen, sondern ohnehin registrierte Waffen abgegeben werden und abgesehen davon, dass die abgebenden Bürgern eher zur rechtstreuen, denn zur kriminellen Sorte gehören:

Kaum einer der Waffenbesitzer wurde darauf hingewiesen, dass er die mehr oder weniger wertvollen Teile auch an Berechtige verkaufen und dadurch seine Haushaltskasse aufbessern könnte. In Zeiten überbordender Steuerlasten und minimaler Habenzinsen für die Spargroschen wurden und werden zigtausend Bürger, die völlig legal im Besitz einer oder mehrerer Schusswaffen sind mehr oder weniger genötigt, ihr Eigentum ohne Gegenleistung zu verschrotten.

Natürlich wurde, wie man auf zahlreichen der in der Presse verbreiteten Massenwaffenvernichtungsfotos erkennen konnte, auch viel Waffenschrott entsorgt. Aber für zahlreiche gut erhaltene Jagdgewehre, betagte Ordonanz-Langwaffen oder gar kulturhistorisch bedeutsamen Stücke hätte manch ein Sammler, Jäger oder Schütze richtig viel Geld bezahlt. Und gerade diese Waffen besitzen überhaupt keine Deliktsrelevanz.

Die Vernichtung dieser Waffen hat auf die Erhöhung der „Inneren Sicherheit“ die gleiche Auswirkung, wie ein Verbot von Elektrorollstühlen ein probates Mittel ist, notorische Verkehrsrowdies zur Räson zu bringen.

Der normale, gesetzestreue Bürger ist dafür in mehrfacher Hinsicht wieder mal der Dumme: Sein Alltag wird durch ein paar zehntausend eingesammelte Waffen in Anbetracht von 20 – 30 Millionen weiterhin vorhandener, illegaler Waffen nicht sicherer. Millionenwerte werden aus ideologischen Gründen auf Kosten der Steuerzahler vernichtet, ohne dass man dadurch auch nur eine Straftat eines Gewaltverbrechers verhindert.

Freuen können sich wieder mal nur die Spitzbuben. Der Behördenapparat ist dermaßen mit der Entwaffnung der Gesetzestreuen beschäftigt, dass für Bekämpfung echter Verbrecher und Verbrechen kaum noch Zeit übrig ist.